Es gibt Momente, in denen man die Augen öffnet und erkennt, wie wichtig etwas ist. Diese Erkenntnis durchzieht mich, wenn ich an die strategische Sozialplanung in Paderborn denke. Was auf den ersten Blick wie ein trockenes Verwaltungsprojekt erscheinen mag, ist in Wirklichkeit ein lebendiger Puls unserer Stadt, der über das Wohl unserer Gemeinschaft entscheidet. Es geht um mehr als Statistiken und Berichte – es geht um das Herz und die Seele Paderborns, um die Menschen, die hier leben, arbeiten und ihre Träume verwirklichen wollen.
Eine Stadt mit vielen Gesichtern – Die Vielfalt Paderborns
Paderborn ist eine Stadt mit vielen Facetten. Vom lebendigen Treiben in der Altstadt bis zu den stilleren Ecken in den Randbezirken – jeder Stadtteil hat seine eigene Geschichte, seine eigenen Herausforderungen. Denken wir an die alleinerziehende Mutter in einem der weniger wohlhabenden Viertel, die jeden Tag kämpft, um ihren Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Für sie ist es entscheidend, dass es Angebote gibt, die ihr helfen, sei es durch Kinderbetreuung, Bildung oder einfach durch ein unterstützendes Netzwerk in der Nachbarschaft. Die strategische Sozialplanung hat genau solche Menschen im Blick.
Seit 2023 arbeitet eine Sozialplanerin in der Verwaltung, die sich mit den sozialen Herausforderungen unserer Stadtviertel auseinandersetzt. Sie hat uns wichtige Einblicke in die sozialen Strukturen unserer Quartiere gegeben. Wir haben gelernt, dass nicht alle Teile Paderborns gleich sind. Einige Viertel sind stärker von Armut betroffen, andere kämpfen mit der Isolation älterer Menschen oder der Integration von Migranten. Diese Erkenntnisse sind nicht nur Zahlen auf Papier – sie erzählen Geschichten von Menschen, die Teil unserer Stadt sind und die unsere Unterstützung brauchen.
Wenn Hilfe auf der Kippe steht – Warum wir jetzt handeln müssen
Doch genau diese wichtige Arbeit steht nun auf der Kippe. Die Förderung durch das Land NRW läuft bald aus, und damit droht die Position der Sozialplanerin verloren zu gehen. Es wäre ein schwerer Schlag für die Stadt. Denn was passiert, wenn wir diese Arbeit nicht fortführen? Die Probleme verschwinden nicht einfach. Im Gegenteil – sie könnten sich verschärfen, wenn wir nicht frühzeitig eingreifen.
Ich erinnere mich an eine ältere Dame, die ich bei einer Veranstaltung in der Südstadt traf. Sie lebt alleine, ihre Kinder sind längst ausgezogen, und viele ihrer Freunde sind nicht mehr da. Ihre größte Sorge? Einsamkeit. „Manchmal,“ sagte sie mir, „höre ich tagelang nichts außer das Ticken der Uhr.“ Diese Frau hat keinen direkten Zugang zu den sozialen Angeboten, die in anderen Stadtteilen vorhanden sind. Die strategische Sozialplanung kann dafür sorgen, dass solche Menschen nicht vergessen werden, dass sie die Hilfe bekommen, die sie brauchen, um weiterhin ein würdiges Leben zu führen.
Gemeinsam für Paderborn – Ein Appell an die Verantwortung
Paderborn wächst. Doch wächst unsere Gemeinschaft wirklich zusammen? Wir dürfen nicht nur in Quadratmetern denken, wenn wir über die Zukunft unserer Stadt sprechen. Es geht nicht nur um neue Baugebiete oder Infrastrukturprojekte – es geht darum, dass alle Menschen von diesem Wachstum profitieren. Eine integrierte Sozialplanung ist der Schlüssel dazu. Sie stellt sicher, dass niemand in den Stadtvierteln zurückgelassen wird, dass die Lebensbedingungen in allen Quartieren verbessert werden und dass wir als Stadt wirklich zusammenwachsen.
Die SPD-Fraktion hat bereits eine Anfrage an den Sozialausschuss gestellt, um zu klären, wie es mit der strategischen Sozialplanung weitergehen soll. Wir wollen sicherstellen, dass diese Arbeit fortgesetzt wird. Es ist nicht nur eine Frage der Verwaltung, es ist eine Frage der Menschlichkeit und der Zukunft unserer Stadt.
Ich appelliere an alle Verantwortlichen: Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass diese strategische Sozialplanung verstetigt wird. Denn Paderborn ist nicht nur ein Ort, an dem wir leben – es ist unser Zuhause. Hier sind wir verwurzelt, hier wachsen unsere Kinder auf, und hier wollen wir gemeinsam alt werden. Lasst uns dafür kämpfen, dass Paderborn eine Stadt bleibt, in der jeder Mensch zählt, in der niemand vergessen wird.
Eine Zukunft für alle – Gemeinsam die Südstadt und Paderborn gestalten
Paderborn ist meine Heimat, doch es ist die Südstadt, die mein Herz besonders festhält. Hier bin ich aufgewachsen, hier leben meine Familie und Freunde, hier bin ich tief verwurzelt. Gerade deshalb fühle ich eine besondere Verantwortung, diese Stadt und insbesondere die Südstadt so zu gestalten, dass sie für alle eine gute Zukunft bietet.
Unser Handeln heute bestimmt, wie wir morgen leben werden. Es geht darum, vorausschauend zu denken, damit die Südstadt – und Paderborn als Ganzes – ein Ort bleibt, an dem Menschen aus unterschiedlichen Lebenslagen zusammenfinden und gemeinsam wachsen können. Eine kluge, strategische Sozialplanung ist dabei unerlässlich. Sie sorgt dafür, dass wir soziale Ungleichheiten abbauen, Integration fördern und sicherstellen, dass niemand vergessen wird.
Jetzt ist es an uns, die richtigen Weichen zu stellen. Es geht nicht nur um einzelne Maßnahmen, sondern um ein gemeinsames Bekenntnis: Wir wollen eine Stadt schaffen, in der jeder eine Chance hat, sich zu entfalten – sei es in der Südstadt oder in jedem anderen Viertel Paderborns. Nur so können wir sicherstellen, dass Paderborn nicht nur wächst, sondern dabei auch zusammenwächst – als eine starke, solidarische Gemeinschaft.