Seit über einem Jahrzehnt setzt sich die Paderborner SPD mit Nachdruck für die Stärkung der Schulsozialarbeit in unserer Stadt ein. Bereits 2010, als der Artikel „Dieser Bibel wird nicht geglaubt“ in der Neuen Westfälischen veröffentlicht wurde, war die Notwendigkeit dieses Themas offensichtlich. Damals zeigte der Artikel, wie groß der Bedarf an Schulsozialarbeit in Paderborn war, und wie viele Kinder und Jugendliche auf dringend benötigte Unterstützung warteten – doch auf politischer Ebene gab es viel zu oft nur Lippenbekenntnisse. Für uns als SPD war klar: Wir dürfen die Augen nicht vor den Herausforderungen verschließen, die Schülerinnen und Schüler tagtäglich erleben.
Heute, mehr als zehn Jahre später, ist das Thema aktueller denn je. Die SPD kämpft weiter, und wir bleiben dran, weil wir wissen, dass Schulsozialarbeit nicht nur den Einzelnen hilft, sondern das Fundament für eine gerechte und inklusive Gesellschaft bildet.
Warum Schulsozialarbeit so wichtig ist
Es gibt viele Gründe, warum Schulsozialarbeit in Paderborn ausgebaut werden muss. Gerade Kinder, die aus schwierigen familiären oder sozialen Verhältnissen kommen, brauchen jemanden, der ihnen zuhört, sie unterstützt und ihnen Wege aufzeigt, wie sie trotz dieser Herausforderungen erfolgreich in der Schule sein können. Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter sind oft die Brücke zwischen den schulischen Anforderungen und den persönlichen Problemen der Schülerinnen und Schüler.
Ein Beispiel aus der Südstadt zeigt, wie essenziell diese Unterstützung ist. An einer Grundschule bemerkte ein Lehrer, dass ein Schüler – nennen wir ihn Luca – immer mehr Schwierigkeiten hatte. Luca, der aus einem problematischen familiären Umfeld kam, hatte plötzlich mit Wutanfällen zu kämpfen und zog sich von seinen Klassenkameraden zurück. Seine schulischen Leistungen litten massiv. Die Lehrkräfte fühlten sich überfordert, konnten Luca aber nicht die Hilfe bieten, die er brauchte.
Es war ein Schulsozialarbeiter, der Luca auffing. In Gesprächen baute er Vertrauen auf, erarbeitete mit Luca Strategien, um mit seinen Emotionen umzugehen, und unterstützte ihn dabei, in der Schule wieder Fuß zu fassen. Der Schulsozialarbeiter vermittelte auch zwischen Luca und seinen Eltern, wodurch das Familienumfeld stabilisiert werden konnte. Dank dieser Arbeit bekam Luca die Chance, wieder aktiv am Unterricht teilzunehmen und seine schulische Leistung zu verbessern. Dieses Beispiel zeigt eindrücklich, wie Schulsozialarbeit das Leben von Kindern verändern kann.
Unser Einsatz seit 2010 – Kleine Erfolge, aber noch viel zu tun
2010 begann die Paderborner SPD, das Thema Schulsozialarbeit mit Nachdruck zu verfolgen. Damals gab es einige wenige Stellen an ausgewählten Schulen, die der wachsenden Zahl von Kindern mit sozialpädagogischem Unterstützungsbedarf jedoch nicht gerecht wurden. Besonders an Schulen in benachteiligten Stadtteilen fehlte es massiv an Schulsozialarbeit.
Im Jahr 2014 konnten wir als SPD im Stadtrat erste Fortschritte erzielen: Es wurden zusätzliche Stellen für Schulsozialarbeit geschaffen, und einige Schulen erhielten endlich die Unterstützung, die sie so dringend benötigten. Doch schnell wurde klar, dass diese Maßnahmen bei weitem nicht ausreichen. Die wachsende Vielfalt der Problemlagen – von Mobbing über psychische Belastungen bis hin zu häuslicher Gewalt – zeigte, dass das Thema Schulsozialarbeit in Paderborn viel breiter aufgestellt werden muss.
Trotz dieser kleinen Erfolge setzen wir uns seitdem Jahr für Jahr dafür ein, dass Schulsozialarbeit in Paderborn flächendeckend verfügbar ist. Im Juni 2023 forderten wir im Stadtrat erneut, dass die Verwaltung endlich ein umfassendes Konzept vorlegt. Doch bis heute fehlt eine langfristige, tragfähige Lösung.
Die Stimmen der Betroffenen – Warum es jetzt Handeln braucht
Viele Familien in Paderborn, besonders in sozial schwächeren Stadtteilen, wissen genau, wie wertvoll Schulsozialarbeit ist. Eltern, die ihre Kinder nicht nur emotional, sondern auch finanziell oft nicht ausreichend unterstützen können, sind auf die Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter angewiesen, die in den Schulen präsent sind. Sie bieten nicht nur den Kindern, sondern auch den Eltern Hilfestellung in Krisenzeiten und fungieren als wichtige Ansprechpartner.
Ein Vater, den ich bei einem SPD-Stammtisch kennenlernte, erzählte mir die Geschichte seiner Tochter, die lange Zeit unter Mobbing litt. Ohne die Hilfe einer Schulsozialarbeiterin, die regelmäßig mit ihr sprach, wäre seine Tochter wohl nicht mehr in der Lage gewesen, die Schule zu besuchen. Solche Geschichten hören wir immer wieder, und sie zeigen deutlich: Wir dürfen nicht länger warten, bis die Verwaltung handelt. Es geht um das Wohl unserer Kinder – um ihre Zukunft.
Unser Versprechen für Paderborns Schulen
Die Paderborner SPD wird nicht aufgeben. Wir werden weiter Druck machen, bis jede Schule in unserer Stadt ausreichend mit Schulsozialarbeit ausgestattet ist. Schulsozialarbeit ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, und die Zukunft unserer Kinder darf nicht von politischen Verzögerungen abhängen. Jeder weitere Monat ohne ein flächendeckendes Konzept bedeutet für zu viele Kinder und Jugendliche, dass sie durch das Raster fallen könnten.
Für uns ist klar: Schulsozialarbeit ist eine Investition in die Zukunft. Sie ist eine Investition in Bildungsgerechtigkeit, Chancengleichheit und soziale Teilhabe. Wir als SPD werden weiter dafür kämpfen, dass kein Kind in Paderborn zurückgelassen wird. Denn wir glauben fest daran: Jedes Kind verdient die gleiche Chance auf eine erfolgreiche Schulzeit – unabhängig von seiner sozialen Herkunft oder den Problemen, die es mitbringt. Die Schulsozialarbeit ist der Schlüssel, der diesen Kindern die Türen zu einer besseren Zukunft öffnen kann.
Fazit – Handeln statt reden
Die Zeit der Diskussionen muss vorbei sein. Die Zahlen sprechen für sich, und die Geschichten der betroffenen Familien machen deutlich: Wir brauchen jetzt mehr Schulsozialarbeit in Paderborn. Die SPD wird weiterhin dafür eintreten, dass die Stadt Paderborn ihrer Verantwortung gerecht wird und endlich die Weichen stellt, um die Schulen und die Kinder in unserer Stadt bestmöglich zu unterstützen.
Unsere Kinder verdienen es, dass wir für sie kämpfen – heute, morgen und solange es nötig ist.
Ihr Bernd Wroblewski