Im letzten Haupt- und Finanzausschuss ging es ans Eingemachte. Zwei Anträge der SPD-Fraktion standen zur Diskussion, und beide haben das Potenzial, die Zukunft unserer Stadt nachhaltig zu prägen. Als aktives Mitglied der Paderborner SPD und ehemaliger Schatzmeister des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold war ich bei diesen Themen besonders emotional involviert. Schließlich geht es um unsere Stadt, um unsere Geschichte und um unsere Verantwortung gegenüber den Menschen, die hier leben.
Lass mich euch mitnehmen, in eine lebhafte Sitzung, die sowohl Stolz als auch Nachdenklichkeit in mir geweckt hat.
Der Veteranentag 2025 – Eine Frage der Verantwortung
Es war der erste Antrag, der mich tief bewegte. Die SPD-Fraktion brachte einen Vorschlag ein, dass Paderborn sich aktiv am nationalen Veteranentag im Jahr 2025 beteiligt. Dieser Tag ist mehr als nur ein Datum im Kalender – er ist eine Gelegenheit, all denen Respekt zu zollen, die im Dienste unserer Bundeswehr standen und stehen.
Als langjähriges Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, einer Organisation, die sich seit ihrer Gründung für Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit einsetzt, bewegt mich dieses Thema besonders. Die Bundeswehr ist ein Teil unserer Gesellschaft, sie schützt die Demokratie, die wir heute so selbstverständlich leben dürfen. Der Antrag stieß bei vielen auf offene Ohren – insbesondere die CDU-Fraktion zeigte sich begeistert. Doch es gab auch kritische Stimmen. Besonders aus dem linken Spektrum wurde der Sinn dieses Tages infrage gestellt. Es wurde argumentiert, dass die psychische Gesundheit von Soldaten und deren Traumata Vorrang haben sollten.
Ich verstehe diese Sorgen und teile sie bis zu einem gewissen Grad. Ja, Soldaten, die im Einsatz waren, tragen oft schwer an den Erlebnissen. Doch gerade deshalb ist es wichtig, ihnen einen Platz in unserer Gesellschaft zu geben, an dem sie geehrt und nicht vergessen werden. Der Veteranentag soll keine martialische Veranstaltung sein, sondern ein Tag des Gedenkens und der Dankbarkeit. Wir als Stadt, die durch die Patenschaft zum Panzerbataillon 203 in Augustdorf und die hier ansässigen Reservisten eine besondere Verbindung zur Bundeswehr hat, tragen eine Verantwortung, uns aktiv zu beteiligen. Dieser Tag soll uns allen die Möglichkeit geben, innezuhalten und über den Wert von Frieden und Freiheit nachzudenken.
1250 Jahre Paderborn – Wie weit sind die Planungen?
Nachdem die Diskussion um den Veteranentag endete, ging es direkt in das nächste Thema, das mir sehr am Herzen liegt: Das 1250-jährige Stadtjubiläum im Jahr 2027. Paderborn hat eine lange und stolze Geschichte, und dieses Jubiläum ist eine Gelegenheit, unsere Wurzeln zu feiern und den Blick in die Zukunft zu richten. Doch die bisherigen Planungen lassen noch viele Fragen offen.
Bereits vor einem Jahr hatten wir in der SPD-Fraktion darum gebeten, erste Überlegungen zu präsentieren, wie dieses wichtige Ereignis gestaltet werden soll. Die Antwort der Stadt war damals: „Es wird.“ Doch nun, viele Monate später, ist wenig geschehen. Klar, es gibt erste Konzepte, aber das geplante Budget von 600.000 Euro scheint angesichts der ehrgeizigen Pläne wie ein Tropfen auf den heißen Stein.
Als ich die Antwort auf unseren Antrag hörte, spürte ich eine Mischung aus Enttäuschung und Motivation. Enttäuschung, weil es einfach zu langsam vorangeht. Motivation, weil ich weiß, wie wichtig es ist, dass wir als SPD weiterhin Druck machen, damit dieses Jubiläum ein Erfolg für die ganze Stadt wird. Ein Stadtjubiläum ist mehr als nur eine Reihe von Veranstaltungen – es ist eine Gelegenheit, unsere Identität zu feiern, unsere Gemeinschaft zu stärken und Paderborn in all seiner Vielfalt zu präsentieren.
Eine Stadt zwischen Tradition und Moderne – was beide Themen verbindet
Was mich an beiden Themen besonders berührt hat, ist die Frage nach der Identität unserer Stadt. Paderborn ist eine Stadt mit einer tief verwurzelten Geschichte, aber auch mit einem klaren Blick nach vorn. Der Veteranentag erinnert uns an die Menschen, die unsere Demokratie und unseren Frieden verteidigen. Das Stadtjubiläum ist eine Feier unserer langen Tradition, unserer kulturellen Vielfalt und unserer Bereitschaft, die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen.
Als Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold liegt mir diese Verbindung von Tradition und Verantwortung besonders am Herzen. Wir dürfen nicht vergessen, woher wir kommen – aber wir müssen auch die Zukunft aktiv gestalten. Paderborn ist eine Stadt, die stolz auf ihre Vergangenheit ist, aber auch bereit, neue Wege zu gehen. Genau das möchte ich mit meiner politischen Arbeit in der SPD erreichen.
Mein Fazit: Gemeinsam für Paderborns Zukunft
Beide Anträge zeigen eines ganz deutlich: Es gibt viel zu tun in unserer Stadt. Ob es darum geht, den Veteranentag würdig zu begehen oder das Stadtjubiläum zu einem Fest für alle Paderbornerinnen und Paderborner zu machen – wir müssen jetzt die Weichen stellen. Und das wird nur gelingen, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen.
Paderborn hat das Potenzial, eine Stadt zu sein, die ihre Traditionen ehrt und gleichzeitig mutig die Zukunft gestaltet. Lasst uns dieses Potenzial nutzen – für uns, für unsere Kinder und für alle, die Paderborn ihr Zuhause nennen.
Ich bin bereit, meinen Teil dazu beizutragen. Bist du es auch?