Ein starkes Signal der Ampel-Koalition
Die Ampel-Koalition in Deutschland hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: die Einführung einer Kindergrundsicherung. Dies ist ein entscheidender Schritt in der Bekämpfung von Kinderarmut, der nicht nur aus humanitären, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen unabdingbar ist. Die Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die im Auftrag der Diakonie Deutschland erstellt wurde, unterstreicht diese Notwendigkeit eindrucksvoll.
Die Kosten der Untätigkeit
Mit bis zu 120 Milliarden Euro, so die Studie des DIW, würden die Folgekosten der nicht bekämpften Kinderarmut in Deutschland liegen. Dem gegenüber stehen die Forderungen von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) nach sieben Milliarden Euro pro Jahr für die Kindergrundsicherung. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Kosten des Nichthandelns sind immens und übersteigen die Investitionen in eine Kindergrundsicherung bei weitem.
Investition in die Zukunft
DIW-Präsident Marcel Fratzscher betont es treffend: „Die besten Investitionen, die ein Staat tätigen kann, sind in seine Menschen.“ Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Wenn wir in ihre Sicherheit, ihre Bildung und ihre Gesundheit investieren, legen wir den Grundstein für eine nachhaltige, prosperierende Zukunft. Wer als Kind in Armut aufwächst, trägt oft lebenslange Narben davon – in Form von geringerer Bildung, schlechterer Gesundheit und höherer Abhängigkeit von staatlichen Leistungen. Diese Spirale der Armut zu durchbrechen, ist nicht nur eine moralische Pflicht, sondern auch eine kluge wirtschaftliche Entscheidung.
Ein realistischer Finanzierungsplan
Der Diakonie-Präsident Ulrich Lilie hat klar Stellung bezogen und fordert, dass die Kindergrundsicherung mit 20 Milliarden Euro unterlegt sein müsse. Diese Summe mag auf den ersten Blick hoch erscheinen, ist jedoch angesichts der erwarteten Folgekosten bei Untätigkeit eine gerechtfertigte Investition. Es geht um die Zukunft von Millionen von Kindern und damit um die Zukunft unseres Landes.
Die Zeit für Handeln ist jetzt
Die Botschaft des Paritätischen Wohlfahrtsverbands ist deutlich: Es ist beschämend, dass in einem reichen Land wie Deutschland Millionen Kinder in Armut leben müssen. Bundeskanzler Olaf Scholz zeigt sich optimistisch, dass die Ampel-Koalition sich rasch einigen wird. Diese Einigkeit ist dringend erforderlich, denn die Kinder können nicht warten. Ihre Zukunft wird jetzt entschieden.
Fazit
Die Kindergrundsicherung ist mehr als nur ein sozialpolitisches Projekt. Sie ist eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft und eine entschiedene Antwort auf die drängende Frage der Kinderarmut in Deutschland. Die Ampel-Koalition hat hiermit die Möglichkeit, Geschichte zu schreiben und einen nachhaltigen, positiven Wandel herbeizuführen. Dies ist der Moment, in dem politische Führung, Weitsicht und Courage gefragt sind. Es ist die Gelegenheit, zu zeigen, dass Politik in der Lage ist, das Leben der Menschen konkret und dauerhaft zu verbessern.
Deshalb unterstütze ich die geplante Kindergrundsicherung der Ampel-Koalition voll und ganz. Es ist eine Initiative, die zeigt, dass Regierungshandeln tiefgreifende, positive Veränderungen bewirken kann. Es ist ein Schritt hin zu einem gerechteren, sozialeren und stärkeren Deutschland.
Ihr Bernd Wroblewski