Es beginnt nicht mit dem Schlüssel.
Nicht mit der Unterschrift unter einem Vertrag.
Nicht mit dem ersten Schritt ins neue Zuhause.
Es beginnt viel früher. Mit einem Blick.
Mit einer Entscheidung. Mit der Frage: Wer bekommt eine Chance?
Wer wird gesehen – und wer übersehen?
In der Wohnungsfrage zeigt sich, wie ernst es uns mit der Gerechtigkeit ist.
Denn Wohnen ist mehr als Quadratmeter und Warmmiete.
Wohnen ist Schutz. Vertrauen. Würde.
Und zu oft erleben Menschen in der Südstadt das Gegenteil.
Eine Mutter, die verzweifelt versucht, mit zwei Kindern eine neue Bleibe zu finden – aber immer wieder Absagen kassiert.
Ein junger Mann, der trotz Job nur Zwischenmietlösungen findet, weil ihm keiner eine langfristige Chance gibt.
Eine Rentnerin, die sich beim Besichtigungstermin zwischen Studierenden und Berufstätigen verstecken muss, weil sie Angst hat, nicht ernst genommen zu werden.
Verträge unterschreiben viele. Vertrauen bekommen nur wenige.
Darum geht es um mehr als nur mehr Wohnungen. Es geht um faire Bedingungen. Um Transparenz. Und um klare politische Haltung.
Unser Kommunalwahlprogramm macht das deutlich:
„Wir fordern klare Regeln für mehr Transparenz bei Wohnungsvergaben, faire Mietbedingungen und soziale Kriterien bei der Auswahl von Mietenden.“
(SPD-Kommunalwahlprogramm 2025 – Themenbereich Wohnen)
Und im Südstadtplan heißt es:
„Der Zugang zur Wohnung darf nicht zur sozialen Lotterie werden.“
Das heißt konkret: Wir brauchen ein Vergabesystem, das Familien, Alleinerziehenden, Älteren, Menschen mit geringem Einkommen und Menschen mit besonderen Herausforderungen eine echte Chance gibt.
Kein Platz für Vorurteile.
Kein Bonus für Vitamin B.
Sondern nachvollziehbare Kriterien und eine transparente Prüfung.
Wir brauchen eine kommunale Wohnungsgesellschaft, die nicht nur verwaltet, sondern gestaltet.
Die bezahlbare Mieten garantiert, soziale Vielfalt fördert und in den Quartieren präsent ist.
Und wir brauchen einen politischen Kompass, der sagt: Jeder Mensch hat das Recht auf ein Zuhause – nicht nur auf dem Papier, sondern im echten Leben.
Denn: Wenn Wohnungsmarkt zum Machtmarkt wird, verlieren wir mehr als Gerechtigkeit.
Wir verlieren Vertrauen.
Vertrauen beginnt nicht beim Vertrag. Es beginnt vorher. Mit Haltung. Mit Herz. Mit uns.