Ein Rückblick auf die Themenwoche „Was hilft wirklich?“
„Ich habe vergessen, wie sich Nähe anfühlt.“
Herr K., 72 Jahre alt, lebt allein in der Paderborner Südstadt. Seit dem Tod seiner Frau ist der Fernseher sein einziger Begleiter. Keine Gespräche, kein Besuch, kein gemeinsamer Kaffee. Seine Geschichte war nur eine von vielen, die wir in dieser Woche erzählt haben. Geschichten, die weh tun – weil sie wahr sind. Und weil sie uns fragen lassen: Was hilft wirklich?

Einsamkeit, die niemand sieht – und doch so viele betrifft

Diese Woche ging es nicht nur um Zahlen, Programme und Forderungen. Es ging um das, was zu oft unsichtbar bleibt: Die stille Krise der Einsamkeit, die mitten in unserer Stadt beginnt – in der Südstadt von Paderborn. Sie betrifft nicht nur ältere Menschen wie Herrn K. Auch Alleinerziehende, Jugendliche ohne Perspektive, Menschen mit geringem Einkommen oder psychischer Belastung erleben Isolation. Und oft sehen wir es nicht. Oder wollen es nicht sehen.
Wenn Nähe fehlt, verliert das Leben an Farbe. Wenn man nichts mehr teilen kann, wird alles schwerer – Sorgen, Alltag, selbst die Freude.
Armut ist mehr als das, was im Geldbeutel fehlt
In dieser Woche haben wir deutlich gemacht: Armut zeigt sich nicht nur im Kontostand. Sie zeigt sich im Schulbrot, das fehlt. Im Kind, das nicht zum Kindergeburtstag eingeladen wird. In der Familie, die sich keine Nachhilfe leisten kann – und keine neue Winterjacke. Armut zeigt sich im fehlenden Rückzugsort, im Lärm in engen Wohnungen, in der Überforderung alleinerziehender Mütter.
Und Armut zeigt sich in der Frage: Gehöre ich noch dazu?

Was hilft wirklich? Die Antworten liegen näher, als wir glauben
Es gibt sie – die Gegenbilder zur Einsamkeit. Die Räume, in denen Menschen sich begegnen. Die Projekte, in denen Würde wieder wachsen kann. Der AWO-Treff in der Südstadt. Die Ehrenamtlichen, die zuhören. Die Nachbarin, die an der Tür klingelt. Die Schulsozialarbeiterin, die nicht locker lässt.
Was hilft?
Verlässliche Quartiersarbeit mit festen Ansprechpartner:innen
Offene Treffpunkte für Jung und Alt
Politische Förderung von Teilhabe und sozialem Engagement
Sichtbarkeit für die, die zu oft übersehen werden

Ausblick: Wir bleiben dran – für eine Südstadt mit Herz
Diese Woche war nur der Anfang. Die Geschichten von Herrn K., von Mary-Lou, von Mia oder Milad – sie zeigen, wo es brennt. Aber sie zeigen auch, wie viel möglich ist, wenn wir einander sehen. Wenn wir zuhören. Und wenn wir handeln.
Was hilft wirklich? Nähe. Sichtbarkeit. Solidarität. Und der Wille, unsere Stadt sozialer zu machen.
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👉 Zum Südstadtplan: https://bernd-wroblewski.de/suedstadtplan-fuer-ein-gutes-und-sicheres-leben-in-der-suedstadt/
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