Drei Einsichten nach über 30 Tagen Südstadtgeschichten
Ein Monat Serie, vier Jahre Blog, ein Ziel: Haltung zeigen
Seit dem 11. August 2020 schreibe ich auf meinem Blog über das, was mich politisch bewegt. Über die Menschen, denen ich begegne. Und darüber, was sich ändern muss, damit diese Stadt für alle da ist.
Im April 2025, kurz nachdem ich offiziell als SPD-Kandidat für den Wahlkreis 9 aufgestellt wurde, habe ich begonnen, meine Serie „Was hilft wirklich?“ zu veröffentlichen – tägliche Artikel, basierend auf den Geschichten von Weil wir hier leben.
Seit dem 15. April sind so über 30 neue Artikel entstanden. Und jeder einzelne versucht, das sichtbar zu machen, was zu oft übersehen wird: stille Armut, verlorene Würde, ungefragte Stimmen.
Heute ziehe ich eine erste politische Bilanz. Drei Einsichten. Drei Handlungsaufträge. Drei klare Antworten auf die Frage: Was hilft wirklich?
1. Würde beginnt im Alltag – nicht im Antrag

„Ich lache nicht mehr. Nicht, weil ich traurig bin. Sondern weil ich mich schäme.“
Das erzählt mir eine Frau in der Südstadt. Sie lebt mit einer Grundsicherung, die kaum reicht. Der Zahnersatz, den sie braucht, ist medizinisch nicht notwendig – sagt das System. Aber was ist mit Selbstwert? Mit Teilhabe? Mit Würde?
Was ich gelernt habe:
Würde ist nichts Theoretisches. Sie beginnt beim Blick in den Spiegel. Beim Lächeln. Beim Mitreden. Und sie endet, wenn wir Menschen auf Formulare verweisen.
Was wir ändern müssen:
Gesundheitsversorgung entbürokratisieren
kommunale Härtefallfonds ausbauen
mehr Sprachräume schaffen für Menschen, die sich zurückziehen
2. Arbeit schützt nicht mehr vor Armut – das ist Realität
„Ich arbeite. Und trotzdem fehlt am Monatsende Geld.“
Das ist kein Einzelfall. In der Südstadt arbeiten viele – in Pflege, im Verkauf, in der Reinigung. Und trotzdem reicht es nicht. Nicht für Rücklagen. Nicht für Zukunft. Nicht für Würde.

Was ich gelernt habe:
Erwerbsarmut ist nicht neu. Aber wir haben uns an sie gewöhnt. Das dürfen wir nicht.
Was wir ändern müssen:
Mindestlohn anpassen, Tarifbindung stärken
soziale Infrastruktur vor Ort ausbauen: Schulessen, Ganztag, Beratung
mehr Schutz für Alleinerziehende durch flexible Hilfeformate
3. Was fehlt, ist Nähe – nicht nur Geld

„Ich bin oft den ganzen Tag allein. Ich merk es gar nicht mehr.“
Einsamkeit trifft nicht nur Alte. Aber im Alter wird sie stiller. Ich habe mit vielen gesprochen, die nicht krank sind – aber allein. Was ihnen fehlt? Nähe. Teilhabe. Alltag.
Was ich gelernt habe:
Quartiersarbeit ist keine nette Idee. Sie ist Infrastruktur. Sie ist Pflege, bevor Pflege beginnt.
Was wir ändern müssen:
Quartiertreffs sichern, nicht nur fördern
Begegnung ermöglichen – täglich, niedrigschwellig, vor Ort
Ehrenamt strukturell stärken: mit Anerkennung, Unterstützung, Raum
Diese Bilanz ist kein Schluss – sie ist mein Antritt
Ich habe diese Geschichten nicht gesammelt, um Betroffenheit zu erzeugen.
Ich habe sie erzählt, weil sie Verantwortung auslösen. Bei mir. Bei uns.
Ich bin überzeugt:
Was hilft wirklich?
Zuhören. Lernen. Und dann: Handeln.

Und genau das will ich tun – im Stadtrat. Für Wahlkreis 9. Für die Südstadt. Für die, die zu selten gehört werden.
Wenn du willst, dass die Geschichten von Weil wir hier leben auch in der Politik Wirkung entfalten, dann unterstütze meinen Südstadtplan.
Und gib mir deine Stimme bei der Kommunalwahl am 15. September.