Der rote Priester Wilhelm Hohoff: Der Priester Wilhelm Hohoff gilt als einer der Wegbereiter des katholischen Sozialismus und wurde zu Lebzeiten als „roter Priester“ bezeichnet. Er setzte sich in seinem publizistischen Werk unter anderem mit den Lehren von Karl Marx auseinander und wurde aufgrund seiner unbequemen Überzeugungen von seiner Diözese Paderborn gerügt.
Vom Ruf eines Sozialisten zur Anerkennung als Wegbereiter: Obwohl Wilhelm Hohoff im August 1922 im Kirchlichen Amtsblatt eine Rüge erhielt, stellte sich das Bild ein Vierteljahrhundert später schon ganz anders dar. In einer Veröffentlichung im März 1948 wurde vom Interesse an den schriftlichen Arbeiten Wilhelm Hohoffs berichtet und ein Aufruf zur Sammlung seiner Arbeiten ausgesprochen. Heute wird Wilhelm Hohoff als Vordenker auf dem Gebiet moderner christlicher Sozialforschung verehrt.
Das Lebenswerk des Publizisten und Seelsorgers: Wilhelm Hohoff war sowohl Seelsorger als auch Publizist. Er studierte Theologie und politische Ökonomie und war 14 Jahre Hausgeistlicher, bevor er als Vikar in der Diasporagemeinde Petershagen tätig war. Trotz einer andauernden Krankheit engagierte er sich weiterhin in der Theologie und Sozialpastoral, bis er 1923 verstarb. Heute rufen Experten dazu auf, das Werk Wilhelm Hohoffs neu zu entdecken und theologisch fruchtbar zu machen.