11. April 2025 – Tag 2 nach Veröffentlichung des Koalitionsvertrags.
In den letzten Tagen habe ich über soziale Gerechtigkeit, starke Kommunen und die Rolle von Paderborn gesprochen. Heute geht es um ein zentrales Thema, das viele Menschen umtreibt: die Wirtschaft.
Ob in Gesprächen beim Bäcker, in Vereinen oder am Rande politischer Veranstaltungen – eine Frage taucht immer wieder auf:
„Wie geht es eigentlich wirtschaftlich weiter mit unserem Land – und mit unserer Region?“
Die Antwort des Koalitionsvertrags lautet: Mit Investitionen, mit Mut und mit einem klaren Plan.
Deutschland als Wirtschaftsstandort – nicht verwalten, sondern gestalten
Verena Hubertz, SPD-Bundestagsabgeordnete und Mitverhandlerin im Bereich Wirtschaft, bringt es auf den Punkt:
„Wir wollen Industrienation bleiben und Start-up- und KI-Nation werden.“
Das ist kein Widerspruch – sondern eine klare Vision: Deutschland soll seine Stärken behalten – und neue Chancen mutig nutzen.
1. Der Deutschlandfonds – Treibstoff für Innovation und Wachstum
Mit dem Deutschlandfonds setzt die Koalition ein starkes Signal:
10 Milliarden Euro Bundesmittel sollen privates Kapital hebeln – Ziel: bis zu 100 Milliarden Euro für Investitionen in Start-ups, Hightech, Transformation und Zukunftstechnologien.
Dieser Fonds richtet sich vor allem an junge Unternehmen, Technologiepioniere und zukunftsorientierte Projekte – auch in Regionen wie Ostwestfalen-Lippe.
Für Paderborn bedeutet das:
Chancen für Gründerinnen, für Hochschulprojekte, für den Mittelstand, der neue Wege gehen will.
2. Bezahlbare Energie – ein Standortfaktor
Energiepreise sind ein echter Belastungsfaktor – für Betriebe, Handwerk und Industrie, auch hier in Paderborn.
Der Koalitionsvertrag sieht deshalb vor:
Massive Entlastungen bei Stromkosten, insbesondere für den produzierenden Mittelstand.
Den zügigen Ausbau von Wasserstoffinfrastruktur und der Energieerzeugung durch Wind und Sonne.
Die Einführung eines Industrie-Strompreises – temporär, aber zielgerichtet.
Und genau hier schließt unsere Region bereits an die Zukunft an:
In Lichtenau bei Paderborn entsteht derzeit das Projekt „Schlafender Riese“ – ein 10-Megawatt-Elektrolyseur zur Erzeugung von grünem Wasserstoff aus überschüssiger Windenergie.
Das Projekt wird mit über 11 Millionen Euro vom Land NRW gefördert, die Inbetriebnahme ist für 2027 geplant. Ziel ist es, Wasserstoff für Industrie und Mobilität bereitzustellen – auch als saisonaler Speicher über das bestehende Erdgassystem.
Das zeigt: Der Wandel findet längst vor unserer Haustür statt – und wir können ihn mitgestalten.
3. Bürokratieabbau: 25 % weniger – ein ambitioniertes Ziel
Wer mit Unternehmerinnen und Unternehmern spricht, hört es überall:
„Zu viel Bürokratie, zu wenig Handlungsspielraum.“
Deshalb soll mit einem Sofortprogramm Bürokratieabbau endlich Tempo gemacht werden:
Ziel: 25 % weniger bürokratische Belastung für Unternehmen.
Einführung eines echten „Deutschlandtempos“ – nicht nur beim Bauen, sondern in allen Bereichen, von Förderanträgen bis Genehmigungen.
Digitalisierung als Schlüssel – besonders wichtig für kleinere Betriebe ohne eigene Rechtsabteilung.
Auch für Paderborns Wirtschaft ein echter Fortschritt: Weniger Papier, mehr Praxisnähe.
4. Gute Arbeit sichern – neue Jobs schaffen
In vielen Branchen herrscht Verunsicherung. Wie geht es weiter mit der Transformation? Was passiert mit Arbeitsplätzen in der Industrie, im Handel, in der Verwaltung?
Der Koalitionsvertrag gibt eine klare Antwort:
Es soll nicht nur bestehende Arbeitsplätze sichern, sondern auch neue schaffen – z. B. in der IT, bei Zukunftsenergie, in Pflege und Bildung.
Qualifizierung, Weiterbildung und aktive Arbeitsmarktpolitik werden gestärkt.
Und: Es wird ein neues Frühstart-Rentenmodell für junge Menschen eingeführt, die nach Schulzeit und Ausbildung früh in Arbeit gehen.
Mein Fazit – Tag 3: Wirtschaft mit Haltung und Richtung
Die wirtschaftspolitischen Kapitel des Koalitionsvertrags zeigen:
Es geht nicht um blindes Wachstum, sondern um zukunftsfähige Wirtschaftspolitik mit sozialer Verantwortung.
Für Paderborn bedeutet das:
Entlastung für den Mittelstand,
neue Chancen für Gründerinnen und Gründer,
und Perspektiven für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – von der Südstadt bis nach Schloß Neuhaus.
Jetzt bist du dran: Was braucht die Wirtschaft in Paderborn?
Was fehlt noch, damit sich unsere Stadt wirtschaftlich gut entwickelt?
Was muss sich konkret ändern, damit dein Betrieb, dein Arbeitgeber, dein Viertel profitieren?
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