Da ist das Ding!“ – So hätte Oliver Kahn wohl gesagt, als der neue Koalitionsvertrag vorgestellt wurde.
Und auch am heutigen Tag 3 nach der Veröffentlichung lässt sich sagen: Das Ding kann sich sehen lassen.
Denn neben den großen Themen wie Wirtschaft, Soziales und Klima enthält der Vertrag ein Kapitel, das oft unterschätzt wird – aber in Wahrheit überall mitredet: Digitalpolitik.
Digitales ist kein Nebenschauplatz – es ist die zentrale Infrastruktur unserer Gesellschaft
Ob in der Schule, beim Arzt, in der Verwaltung oder im Handwerksbetrieb:
Digitale Prozesse entscheiden längst darüber, wie schnell, wie fair, wie modern unser Alltag funktioniert.
Darum freut es mich besonders, dass dieses Thema im Koalitionsvertrag so konsequent gedacht wurde – und dass sich die SPD hier klar positioniert hat.
Vier digitale Hebel für die Zukunft – was der Vertrag konkret vorsieht
1. Digitalkompetenzoffensive für alle
Digitalisierung kann nur dann gerecht funktionieren, wenn alle Menschen daran teilhaben können – nicht nur die, die zufällig IT-affin sind.
Darum sieht der Koalitionsvertrag eine nationale Bildungsoffensive für Digitalkompetenz vor:
in Schulen,
in der beruflichen Bildung,
aber auch für Senior*innen und Menschen in prekären Lebenssituationen.
Das ist echte Teilhabe – digital, demokratisch, sozial.
2. Mehr KI-Infrastruktur und Transfer in die Anwendung
Deutschland soll KI-Nation werden – und das nicht nur auf Konferenzen, sondern im Alltag.
Der Vertrag sieht vor:
Rechenzentren auszubauen,
den Technologietransfer aus der Forschung zu fördern,
und KI-Anwendungen gezielt in Wirtschaft und Verwaltung zu bringen.
Gerade für Regionen wie Ostwestfalen-Lippe, mit ihrer starken Hochschullandschaft und innovativen Mittelstandsunternehmen, ist das eine große Chance.
3. Digitale Souveränität: Weniger Abhängigkeit, mehr Open Source
Wer die Kontrolle über digitale Werkzeuge verliert, verliert Gestaltungsmacht.
Darum will die Koalition:
die Abhängigkeit von ausländischen Anbietern bei Software und Hardware verringern,
mehr Open-Source-Lösungen fördern,
und damit Sicherheit, Flexibilität und Eigenverantwortung stärken.
Ein souveräner Staat braucht auch souveräne Software.
4. Ein eigenes Digitalministerium: Struktur für Tempo
Und schließlich: Die Bundesregierung schafft ein eigenes Digitalministerium.
Das ist mehr als Symbolik – es ist ein Signal:
Digitalisierung wird nicht mehr zwischen Ressorts zerrieben,
sondern zentral gesteuert, beschleunigt und strategisch gedacht.
Das Ziel ist klar: Eine bürgerfreundliche, moderne Verwaltung, die online erreichbar ist – und nicht nur während Öffnungszeiten mit Papierformularen hantiert.
Was das für Paderborn bedeutet
Paderborn ist eine Stadt mit Potenzial – in der Forschung, in der Wirtschaft, im Bildungsbereich.
Aber auch hier gilt: Viele Prozesse sind zu langsam, zu bürokratisch, zu analog.
Was wir brauchen, ist:
eine digitale Verwaltung, die Dienstleisterin ist – nicht Hürde,
WLAN in allen Schulen,
Open-Source-Projekte in der Stadtverwaltung,
und Zugänge für alle, ob jung oder alt.
Der Koalitionsvertrag gibt uns die Werkzeuge. Jetzt müssen wir sie nutzen – gemeinsam.
Mein Fazit – Tag 3: Digitalisierung ist kein Selbstzweck
Sie ist der Schlüssel zu sozialer Gerechtigkeit, wirtschaftlicher Stärke und demokratischer Teilhabe.
Und sie braucht Menschen, die ihre Möglichkeiten erkennen – aber auch ihre Grenzen politisch gestalten.
Als sachkundiger Bürger in Paderborn werde ich diese Entwicklungen im Auge behalten und dort, wo ich kann, Impulse setzen – für eine digitale Südstadt, die niemanden abhängt.
Was denkst du? Wie digital ist Paderborn heute – und wo stehen wir 2030?
Ich freue mich auf deine Gedanken – beim nächsten Stadtteilgespräch, beim Bürgerdialog oder hier auf meinen Kanälen.
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