Es gibt Momente im Leben eines Elternteils, die sich tief ins Herz brennen. Ein solcher Moment ist es, nach einem langen Arbeitstag nach Hause zu kommen und festzustellen, dass die Kita oder Schule ihr Betreuungsversprechen nicht einhalten konnte. Für viele von uns ist das zur bitteren Realität geworden. Als Vater von zwei Söhnen kenne ich diesen Schmerz nur zu gut – und ich weiß, dass ich nicht allein bin.
Personalmangel und explodierende Kosten: Ein zerstörtes Versprechen
Die Situation in unseren Kitas und Schulen ist alarmierend. Über 3.000 Kitas in NRW mussten in den letzten Monaten ihre Öffnungszeiten drastisch reduzieren oder sogar ganz schließen. Der Grund dafür ist erschreckend einfach: Es fehlt an Personal. Die Menschen, die sich liebevoll um unsere Kinder kümmern sollten, sind erschöpft, überarbeitet und unterbezahlt. Und während die Kosten für alles steigen, werden die finanziellen Mittel, die den Einrichtungen zur Verfügung stehen, immer knapper.
Stellen Sie sich das vor: Über 90.000 Plätze für Kinder unter drei Jahren fehlen allein in NRW. Das sind nicht nur Zahlen, das sind 90.000 kleine Leben, deren Start in die Bildung und Betreuung unsicher ist. Eltern, die zwischen Beruf und Familie jonglieren, stehen plötzlich ohne Netz da – und das in einer Zeit, in der wir mehr denn je auf funktionierende Betreuung angewiesen sind.
Die Illusion der Ganztagsschulen: Ein Recht ohne Realität
Als das Ganztagsförderungsgesetz im Herbst 2021 beschlossen wurde, schöpften viele von uns Hoffnung. Endlich sollte es einen Rechtsanspruch auf einen Platz in der offenen Ganztagsschule (OGS) geben – ein Versprechen, das vielen Familien Erleichterung versprach. Doch dieses Versprechen hat sich als trügerische Illusion entpuppt. In NRW fehlen aktuell bis zu 200.000 Plätze, und die Landesregierung hat es nicht geschafft, ein klares Ausführungsgesetz auf den Weg zu bringen. Die Folge? Unsere Kommunen sind finanziell überfordert, die Qualität der Ganztagsbetreuung sinkt und die Kosten für uns Eltern steigen.
Wie soll das funktionieren? Wie sollen wir unseren Kindern erklären, dass ihre Betreuung unsicher ist, weil die Politik versagt? Es bricht mir das Herz zu sehen, wie das, was einmal als Unterstützung für Familien gedacht war, zu einer zusätzlichen Belastung wird.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Ein täglicher Überlebenskampf
In dieser Situation stecken wir nun fest. Für viele von uns, insbesondere für Mütter, wird es immer schwieriger, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Die mangelnde Betreuungsqualität zwingt viele von uns dazu, ihre Arbeitszeiten zu reduzieren oder gar ganz aufzugeben. Wir stehen vor der Wahl, uns entweder um unsere Kinder zu kümmern oder unseren Lebensunterhalt zu sichern – eine Wahl, die niemand treffen sollte.
Ich bin überzeugt, dass es anders gehen muss. Die SPD kämpft dafür, dass die Landesregierung endlich handelt und die dringend benötigten Ausführungsgesetze verabschiedet. Wir brauchen verlässliche und gerechte Lösungen, die nicht nur auf dem Papier stehen, sondern auch in der Realität greifen.
Ein Aufruf zum Handeln: Für die Zukunft unserer Kinder
Am Samstag, dem 24. August, haben wir die Möglichkeit, unsere Stimmen zu erheben. Die Paderborner SPD lädt zu einem Infostand an der Marktkirche am Kamp ein, wo wir Eltern unsere Sorgen und Bedenken teilen können. Es ist an der Zeit, dass wir gehört werden. Unser Landtagsabgeordneter Christian Dahm wird ebenfalls vor Ort sein, um mit uns über Lösungen zu sprechen.
Ab 10:00 Uhr wird Christian Dahm, MdL aus Herford, mit am Stand sein.
Unsere Kinder verdienen mehr als leere Versprechungen. Sie verdienen eine sichere, hochwertige Betreuung, die ihnen die besten Chancen für die Zukunft bietet. Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, dass diese Zukunft nicht länger in Gefahr ist.
Unsere Kinder sind unsere Zukunft – und es liegt an uns, diese Zukunft zu sichern. Ich hoffe, Sie schließen sich mir an, um für das Wohl unserer Kinder und für die Gerechtigkeit in der Betreuung einzutreten.
Weiterführende Informationen:
Alarmstufe Rot in NRW: Wie die Regierung unsere Kinder im Stich lässt
Die lautlose Krise der Kitas in Nordrhein-Westfalen: Kinder, Eltern und Erzieher am Rande der Verzweiflung