Der Platz vor der Herz-Jesu-Kirche in Paderborn ist für viele einfach nur ein zentraler Ort der Innenstadt. Für mich jedoch steckt hinter diesem Platz eine tiefere, persönliche Bedeutung. Es ist ein Ort, der eng mit der Geschichte meiner Familie verwoben ist. Hier, im Herzen des Riemecke-Viertels, hat meine Oma in der Fürstenbergstraße gelebt, und mein Vater ist am nahegelegenen Jahnplatz groß geworden. Diese Erinnerungen machen es für mich umso schmerzhafter, zu sehen, wie dieser Ort sich verändert hat – und gleichzeitig motiviert es mich, gemeinsam mit der SPD-Fraktion an Lösungen zu arbeiten.
Früher: Ein Ort voller Leben und Gemeinschaft
In der Vergangenheit war der Platz vor der Herz-Jesu-Kirche das lebendige Herz des Riemecke-Viertels. Meine Oma erzählte oft von den Nachmittagen, an denen sie mit ihrem Fahrrad durch die Straßen der Fürstenbergstraße fuhr, ihre Einkäufe erledigte und sich mit Nachbarn austauschte. Der Platz war damals ein Ort der Begegnung, an dem man sich grüßte und das Leben miteinander teilte. Auch mein Vater, der ganz in der Nähe aufwuchs, liebte es, durch die Gassen rund um den Jahnplatz zu streifen, mit seinen Freunden zu spielen und die Freiheit der Kindheit zu genießen.
Dieser Platz war ein Ort der Sicherheit, des Miteinanders, ein sozialer Treffpunkt inmitten der Stadt. Jeder kannte jeden, und die Gemeinschaft war stark. Die Kirche im Hintergrund verlieh dem Platz eine besondere Atmosphäre, fast wie ein stiller Wächter über das alltägliche Leben. Für meine Familie war dieser Ort ein Teil ihres Lebens, und er bleibt in unseren Herzen als Symbol für die Zeit, als das Riemecke-Viertel noch als echtes Viertel der Begegnung bekannt war.
Heute: Ein Platz im Wandel und die Herausforderungen der Gegenwart
Leider hat sich das Bild des Platzes vor der Herz-Jesu-Kirche in den letzten Jahren stark verändert. Öffentlicher Alkohol- und Drogenkonsum, Kriminalität und soziale Probleme haben das Gesicht dieses einst so lebendigen Ortes überschattet. Händler und Gastronomen, die früher das Viertel mit Leben füllten, geben auf und ziehen sich zurück. Erst kürzlich hat die beliebte Restaurantkette „Dean & David“ ihren Standort am Westerntor geschlossen. Die Gründe sind vielfältig, doch sie alle kreisen um die Probleme, die diesen Ort heute belasten.
Auch die Anwohner sind von dieser Entwicklung betroffen. Der Platz, der einst ein sicherer und angenehmer Treffpunkt war, wird heute oft als Angstraum wahrgenommen. Es ist traurig zu sehen, wie die Veränderungen, die einst schleichend begonnen haben, nun das Leben im Viertel spürbar beeinflussen.
Die SPD-Fraktion setzt auf Sozialarbeit: Eine nachhaltige Lösung für den Platz vor der Herz-Jesu-Kirche
Doch trotz dieser Herausforderungen gibt es Grund zur Hoffnung. Als sachkundiger Bürger für die SPD-Fraktion im Paderborner Stadtrat sehe ich es als unsere Pflicht an, Lösungen zu finden, die langfristig wirken und nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen dieser Probleme angehen. Bereits im August haben wir als SPD einen Antrag gestellt, um die Situation am Platz vor der Herz-Jesu-Kirche verstärkt in den Fokus der politischen Arbeit zu rücken.
Unser Ansatz ist klar: Sozialarbeit vor Ort ist der Schlüssel. Im Sommer des letzten Jahres wurde eine Streetworker-Stelle bei KIM eingerichtet, um die Probleme direkt anzugehen. Doch wir wollen mehr wissen. Wir wollen herausfinden, wie sich diese Maßnahmen entwickelt haben und welche Fortschritte erzielt wurden. Denn eines steht fest: Eine Verlagerung der Probleme ist keine Lösung. Nur durch gezielte und kontinuierliche Sozialarbeit können wir die Situation am Platz nachhaltig verbessern.
Zusammenarbeit als Schlüssel: Polizei, Sozialarbeit und die Bürger im Fokus
Es wird deutlich, dass die Lösung dieser Situation nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren gelingen kann. Polizei, Sozialarbeiter, Anwohner und Kaufleute – sie alle müssen gemeinsam an einem Strang ziehen, um den Platz vor der Herz-Jesu-Kirche wieder zu einem Ort der Begegnung und Sicherheit zu machen. Die Erfahrungen mit dem Wachschutz, der zeitweise eingesetzt wurde, zeigen, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, die langfristig wirken.
Wir setzen uns als SPD-Fraktion dafür ein, dass die Sozialarbeit vor Ort weiterhin gestärkt wird. Es ist uns wichtig zu erfahren, welche Fortschritte bereits erzielt wurden und wo noch Handlungsbedarf besteht. Denn am Ende des Tages geht es nicht nur darum, ein Problem zu lösen – es geht darum, den Platz vor der Herz-Jesu-Kirche und das umliegende Riemecke-Viertel wieder zu einem lebenswerten Ort für alle zu machen.
Ein Blick in die Zukunft: Hoffnung und Engagement für das Riemecke-Viertel
Trotz der aktuellen Herausforderungen glaube ich fest daran, dass der Platz vor der Herz-Jesu-Kirche wieder zu einem positiven Ort werden kann. Er war einst ein Tor ins Riemecke-Viertel, ein Ort der Gemeinschaft, an dem Menschen sich begegneten und miteinander lebten. Diese Geschichte darf nicht verloren gehen. Es ist unsere Verantwortung, diesen Ort wieder mit Leben zu füllen und die Probleme gemeinsam zu bewältigen.
Für mich ist es mehr als nur ein politisches Thema – es ist eine Herzensangelegenheit. Dieser Ort hat eine Bedeutung für meine Familie, für die Geschichte unseres Viertels und für die Zukunft der gesamten Stadt. Und ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit den richtigen Maßnahmen, mit Engagement und Zusammenarbeit, das Westerntor und den Platz vor der Herz-Jesu-Kirche wieder zu dem machen können, was sie einst waren: ein pulsierendes Herzstück Paderborns.
Die Zukunft des Riemecke-Viertels liegt in unseren Händen. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, dass dieser Ort wieder ein Ort der Begegnung, des Miteinanders und der Hoffnung wird.