Die aktuelle Kriminalstatistik für das Jahr 2022 in Nordrhein-Westfalen gibt Anlass zur Sorge. Während ein Anstieg der Kriminalität im Nach-Corona-Jahr im Vergleich zu 2021 erklärbar ist, ist der Vergleich zu 2019 umso alarmierender. Ein rasanter Anstieg von Straftaten ist zu verzeichnen, insbesondere in den Bereichen Körperverletzung, Raub, Diebstahl und häusliche Gewalt. Zudem haben Angriffe auf Rettungskräfte ein Zehn-Jahres-Hoch erreicht, und die Entwicklung in den Bereichen Drogenkriminalität sowie Kinder- und Jugendkriminalität sind besorgniserregend.
Inmitten dieser Krise bleibt Innenminister Herbert Reul Antworten schuldig. Die Frage, welche Schlüsse er aus der Kriminalstatistik zieht und welche konkreten Maßnahmen er ergriffen hat, bleibt unbeantwortet. Ein „Weiter so“ ist keine Option. Es wird erwartet, dass der Innenminister proaktive Schritte unternimmt, um den Ursachen dieser steigenden Kriminalitätszahlen auf den Grund zu gehen und die Weichen für eine Trendwende zu stellen.
Unsere Forderungen im Kampf gegen die Kriminalität sind klar:
- Mehr Personal bei der Polizei: Der Innenminister muss sein Versprechen einhalten und jährlich 3.000 neue Anwärterinnen und Anwärter für die Kommissariate rekrutieren.
- Verbesserung der Aufklärungsquote: Seit Jahren stagniert die Aufklärungsquote auf einem niedrigen Niveau, insbesondere im Vergleich zu anderen Bundesländern. Hier besteht ein dringender Handlungsbedarf.
- Einführung eines periodischen Sicherheitsberichts: Mindestens einmal pro Legislaturperiode sollte ein umfassender Sicherheitsbericht veröffentlicht werden. Dieser soll nicht nur die tatsächlichen Zahlen, sondern auch das „Dunkelfeld“ beleuchten und den Sicherheitsbehörden helfen, gezielte Maßnahmen zur Kriminalitätsbekämpfung zu entwickeln.
Die Zeit des Wartens und Zögerns ist vorbei. Die Bürger von Nordrhein-Westfalen verdienen Antworten und konkrete Maßnahmen, um das Sicherheitsgefühl und das Vertrauen in die öffentlichen Institutionen wiederherzustellen. Es stellt sich die Frage, ob Herbert Reul der richtige Mann ist, um diese dringend benötigten Änderungen voranzutreiben.
Ihr Bernd Wroblewski