7-Punkte-Plan zum Schutz von Kindern und Jugendlichen der NRW - SPD - Landtagsfraktion
Entwicklung der Corona-Pandemie in NRW ist dramatisch: Die 7-Tage- Inzidenz liegt deutlich über dem Bundestrend, vor allem bei Kindern und Jugendlichen ist das Infektionsgeschehen außer Kontrolle geraten.
Wir müssen jetzt dringend handeln und die Kinder besser schützen. Denn Kinder unter 12 Jahren können sich noch nicht impfen lassen. Sie sind auf unser aller Schutz angewiesen. Die Risiken von Spätfolgen einer Corona- Erkrankung (Long Covid) sind auch für Kinder und Jugendliche zu groß, um weiter tatenlos zuzuschauen.
- Wir brauchen umgehend neue und einheitliche Quarantäne-Regelungen an den Schulen. Die Idee von Schulministerin Gebauer, nur das infizierte Kind und die unmittelbaren Nachbarkinder in der Klasse für 14 Tage nach Hause zu schicken, hat sich als unpraktikabel und unwirksam erwiesen. Die lokalen Gesundheitsämter entscheiden völlig unabhängig und unterschiedlich. Das Ergebnis: ein Chaos an Maßnahmen, oft werden sogar ganze Klassen für 14 Tage in Quarantäne geschickt. Die Landesregierung sollte daher der Empfehlung von Prof. Karl Lauterbach und Prof. Christian Drosten folgen: Wenn im Falle einer Corona-Infektion die komplette Klasse für fünf Tage in Quarantäne kommt und sich die Kinder anschließend freitesten lassen können, infizieren sich auf Dauer weniger Kinder. Das beugt auch weiterem Unterrichtsausfall vor.
- Kinder, die in Quarantäne sind, benötigen digitale Angebote, um den Unterrichtsstoff nicht komplett zu verpassen. Hier mangelt es zurzeit an entsprechenden Regelungen und Angeboten. Auch
die Betreuung muss gewährleistet sein. Die Erweiterung der Kinder-Krankentage ist jedoch ausgelaufen. Diese Möglichkeit für Eltern muss nun dringend verlängert werden. - Luftfilter müssen in den Kitas und Schulen die Regel und nicht die Ausnahme sein. Die Ansteckungsgefahr in den Räumen verringert
sich durch Luftfilter in Kombination mit Lüften und Maskenpflicht um den Faktor 30. Das Land muss deutlich mehr Geld in die Hand nehmen, um die Kommunen bei der Beschaffung zu unterstützen. Aber erst kürzlich haben CDU und FDP unseren Antrag auf Bewilligung von 275 Millionen Euro aus dem NRW-Rettungsschirm hierfür abgelehnt. - Je weniger Menschen insgesamt an Corona erkranken, desto besser sind auch Kinder und Jugendliche geschützt. Wir fordern daher Kontrollen der aktuellen Regeln in Kombination mit der Vorlage eines Lichtbildausweises.
- Wir fordern das „Hamburg Modell“ auch für NRW. Wenn ausschließlich geimpfte und genesene Personen (2G) in Restaurants, Fitnessstudios oder Konzerte gehen, ist das ein kluger und vernünftiger Ansatz, um die Gesundheit der Menschen zu schützen und gleichzeitig das soziale und wirtschaftliche Leben fortzuführen. Kommen auch getestete Personen hinzu (3G), müssen sich jedoch die Anforderungen an Abstände und Hygienemaßnahmen erhöhen. Die Entscheidung zwischen 2G und 3G sollen die jeweiligen Betreiberinnen und Betreiber selbst treffen können.
- Wir fordern wieder ein vorausschauendes Corona-Management: Die Kontaktnachverfolgung bleibt wichtig, um bei einer bekannten Infektion mögliche Betroffene zu informieren und somit zu schützen. Sie in NRW komplett auszusetzen, war ein großer Fehler.
- Wir brauchen weiterhin ein staatliches und niedrigschwelliges Angebot für Impfmöglichkeiten gegen das Coronavirus. Die Landesregierung will die Impfzentren in den Kreisen und kreisfreien Städten aber schließen. Das ist das völlig falsche Signal. Um die Impfquote zu erhöhen, müssen wir weiter auf jedes mögliche Angebot setzen. Je mehr Erwachsene geimpft sind, desto besser sind auch Kinder und Jugendliche vor einer Corona-Infektion geschützt. Jeder, der sich impfen lassen kann, aber es nicht tut, gefährdet nicht nur sich, sondern vor allem unsere Kinder.
Unser 7-Punkte-Plan zum Schutz von Kindern und Jugendlichen nimmt uns alle in die Pflicht.
Das sind wir unseren Kleinsten und Jüngsten, die sich selbst nicht schützen können, schuldig.