Es war nur ein Abend.
Aber einer dieser Abende, an denen man nicht nur zuhört – sondern spürt.
Dass es um mehr geht als um Anträge, Straßenlampen oder Mülltonnen.
Es geht um das, was wir oft übersehen: das Gefühl, gemeint zu sein.
Gestern Abend war ich beim Quartierstreffen der AWO Südstadt Paderborn.
Ein großer Raum, viele Gesichter – viele bekannte, viele neue.
Und überall dazwischen: Geschichten. Still. Bewegend. Echt.
Wir haben gesprochen. Über Barrieren, über Stolpersteine – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn.
Über das, was fehlt. Aber auch über das, was uns zusammenhält.
Ich dachte oft an Herrn M.
Er lebt schon lange hier.
Er bringt den Müll raus für die Nachbarin, gießt die Blumen, wenn jemand im Krankenhaus liegt, füttert die Katze, wenn’s niemand sonst tut.
Er macht das nicht für Lob. Und schon gar nicht für Geld.
„Ich mach das“, hat er mal gesagt, „weil sonst keiner da ist.“
Gestern Abend waren viele da.
Menschen, die zuhören, ohne zu unterbrechen. Die fragen, ohne gleich zu antworten.
Die helfen wollen – aber nicht, um zu glänzen, sondern weil es weh tut, wegzuschauen.
Ein besonderer Moment war der gemeinsame Blick auf unseren Südstadtfilm, den wir 2019/2020 gedreht haben.
Viele Gesichter von damals waren auch gestern im Raum. Manche älter. Manche leiser geworden.
Aber sie waren da.
Und mit ihnen kam die Erinnerung: Was wir hier tun, ist nicht klein. Es ist der Anfang.
🎥 Südstadtfilm auf YouTube ansehen
Was hilft wirklich?
Dass man jemanden an der Seite hat.
Dass man nicht alles alleine tragen muss.
Dass man abends irgendwo hingehen kann, wo es nicht um Leistung geht – sondern um Menschsein.
Die AWO schafft diesen Raum. Und mit ihr viele stille Heldinnen und Helden, die keinen Applaus brauchen. Nur einen Platz in unserer Aufmerksamkeit.
Mein Dank geht an die AWO Südstadt für die Einladung – und an alle, die gekommen sind.
Ihr habt gezeigt: Die Südstadt ist mehr als ein Problemviertel. Sie ist ein Versprechen.
Ein Versprechen auf Gemeinschaft, auf Nähe, auf Würde.
📸 Ein paar Bilder vom Abend findest du hier im Beitrag.
📩 Wenn du nicht dabei warst – aber etwas sagen willst: Schreib mir.
Denn manchmal beginnt Veränderung mit einem Stuhlkreis, in dem man sich endlich wieder gesehen fühlt.
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